Männer
haben's auch nicht leicht
Die Welt retten, Berge versetzen, Gipfel erklimmen und den Müll raustragen…
So überwältigend die Aufgaben, so zweifelhaft auch die Erfolgschancen. Warum? Ist es wirklich das eigene Gewicht, das einen auf der Balance-Wippe erfolgreich macht? Was passiert, wenn Sisyphus eines Tages doch noch erfolgreich wird? Für welche Werte tragen wir unsere Kämpfe aus? Und überhaupt, ist die uns aufgelegte Last noch tragbar? Nein wirklich, Männer haben‘s nicht leicht…
Diese Serie habe ich speziell für meine Ausstellung im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer (Sept. 2022) gestaltet. Sie sollte konzeptionell in den Kontext der Schmiede passen.
Ich habe versucht, diese Verbindung auf verschiedenen Ebenen herzustellen.
Der Prozess: Schmieden und Keramik haben eine entscheidende Gemeinsamkeit – den Ofen. Doch während beim Schmieden der harte Rohling durch erhitzen erst geschmeidig gemacht wird, ist es beim Ton genau umgekehrt: im Brennofen wird aus der weichen Tonmasse harte Keramik.
Das Material: Die „schmutzige“ Patinierung des weißen Tons erinnert an den rostigen Dreck der Schmiede.
Und die mit Goldbronze glasierten Elemente wirken sehr metallisch.
Das Thema: Am wichtigsten sind aber die Figuren, die sich wie die Arbeiter der Schmiede offensichtlich mit Schwerstarbeit abmühen. Doch während die Schmiede erfolgreich Sensen produzierten, muten sich meine Männer oft überwältigende Aufgaben zu und der Erfolg ist ihnen keinesfalls sicher. Teils entstehen dabei absurde Situationen, so dass sie zum Scheitern verurteilt sind, teils stehen sie aber als Sieger da. Mit einem Zwinker hinterfragt die Serie das Geheimnis des Erfolges.